Sedentäres Verhalten: Methodische Aspekte und psychobehaviorale Zusammenhänge
- Datum: 20.04.2021
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Körperliche Inaktivität wurde als viertgrößter Risikofaktor für die globale Sterblichkeit identifiziert. Technologische und soziale Veränderungen im häuslichen, ökologischen und beruflichen Umfeld haben zu einem zunehmend inaktiven Lebensstil in verschiedenen Kulturen und Ländern geführt. Mit anderen Worten, eine Vielzahl an Menschen verbringt einen Großteil ihrer Zeit in einer sitzenden Körperhaltung mit geringem Energieaufwand, d.h. im sedentären Verhalten. Forschungsergebnisse der letzten Jahre verweisen auf ernstzunehmende gesundheitliche Konsequenzen, die durch „zu viel Sitzen“ verursacht werden. In unserer Forschung am mental mHealth lab am KIT nutzen wir technologisch innovative Messmethoden, um Determinanten und Konsequenzen des sedentären Verhaltens im Alltagsleben besser zu verstehen. Im Detail, steht die kombinierte Verwendung von elektronischen Tagebüchern und Bewegungssensoren, sowie deren technischen Verknüpfung im Sinne von interaktiven Assessments im Fokus. Die Anwendung der innovativen Methodik im Rahmen von Ambulanten Assessment Studien ermöglicht die hochfrequentierte Erfassung in Echtzeit, die wiederum gepaart mit fortgeschrittenen statistischen Ansätzen (Mehrebenen-Modellierung), Einblicke über dynamische Prozesse im Alltag zulässt. Die Präsentation betrachtet methodische Aspekte des sedentären Verhaltens und berichtet von Alltagsstudien zur Wechselwirkung des sedentären Verhaltens und psychobehavioralen Parametern.
Die Veranstaltung wird im Rahmen der Speaker Series Digital Citizen Science des KD²Ex organisiert.